GUTE NACHRICHT FÜR DIE SPÄTAUSSIEDLER (RENTNER)

      Seit mehr als einem Vierteljahrhundert müssen die Aus- und Spätaussiedler, die fast ausschließlich aus der ehemaligen Sowjetunion stammen, mit einer halbierten Altersrente in Deutschland leben. Diese Ungerechtigkeit wollte die Bundesregierung nicht mal anerkennen. Das Problem wurde von allen Beauftragten für Aussiedlerfragen nicht gesehen. Und genauso stand dazu auch die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, die eigentlich für die Interessen ihrer betroffenen Landsleute eintreten sollte. So war es seit 1993 bis in das Jahr 2017, bis es bei den Bundestagswahlen zu einer großen Überraschung kam. Erst dann, wo es deutlich geworden war, das die Russlanddeutschen sich mehrheitlich auf die Seite der Alternative für Deutschland stellten, wurde die Diskriminierung der Aussiedler aus der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten auf einmal thematisiert. Die führenden Politiker der AfD sprachen sich deutlich für die Lösung des erkannten Problems aus. Ihnen mussten auch die Christdemokraten folgen. Es kam soweit, dass das Rentenproblem der Aussiedler plötzlich in das Wahlprogramm der CSU verankert war.

     Aber, wie auch zu erwarten war, wurde das Problem nach der Wahlen von Christdemokraten sowie von den anderen etablierten Parteien Deutschlands sofort vergessen. Nur die AfD und, was bemerkenswert ist, auch die Linke, hatten das nicht vergessen. Aber mit den Linken geht es ganz anders, als normal. Das ist eine Sache für sich.

     Die einzigen zwei Russlanddeutschen, die am 24.09.2017 in den Bundestag gewählt waren, standen auf der AfD-Liste. Ziemlich schnell hatten die beiden MdB einen gemeinsamen Antrag um die Rentenausgleich der Aussiedler für den Bundestag vorbereitet. Dieser war von der AfD-Fraktion unterstützt, und es kam am 14.06.2018 zu offiziellen Debatten im Bundestag darüber. 

     Bei dieser Gelegenheit könnte man die wahren politischen Positionen aller Parteien erleben. Die CDU/CSU, sowie die SPD, FDP und die Grünen haben sich heftig gegen die Ausgleichung der halbierten Rente der Aussiedler ausgesprochen. Der Ablauf dieser Debatten wurde in einer kritischen Presseerklärung des Volksrates der Russlanddeutschen beschrieben und massiv unter seinen Landsleuten verbreitet. Aber auch ohne diese Erklärung waren viele Russlanddeutsche von den Bundestags-Debatten enttäuscht, die sie im Fernsehen verfolgt hatten.

      Man kann davon ausgehen, dass das Verhältnis der etablierten Parteien zu dem Rentenproblem der Aussiedlern, die letzten gegen die heutige Regierung Deutschlands aufgebracht hat. Das zeigten die jüngsten Ergebnisse einer soziologischen Untersuchung unter den Russlanddeutschen im Herbst 2018. Diese Umfrage wurde von dem Abgeordneten des Bundestages Waldemar Herdt in Auftrag gegeben und von dem von ihm geleiteten Volksrat durchgeführt.

     Es wurden 2706 Personen im Alter ab 18 Jahre angesprochen. Festgestellt wurde, dass bei den letzten Bundestagswahlen 81,56% der Befragten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht hatten. So hoch war die Wahlbeteiligung der Russlanddeutschen in der Bundesrepublik noch nie. Weiter wurde festgestellt, dass 75,90% der Wahlbeteiligten für die AfD gestimmt hatten, was völlig sensationell war.

     Auf die Frage: „Wen hätten Sie heute (Herbst 2018) gewählt?“, haben sich für die AfD noch mehr ausgesprochen und zwar 87,13% von denselben Russlanddeutschen, die am 24.09.2017 wahlbeteiligt waren. Dabei haben sich für die CDU/CSU nur 3,45% ausgesprochen. Solche Änderungen zu Gunsten der AfD und zum Nachteil der christlichen Demokraten lässt sich vor allem damit erklären, dass die Russlanddeutschen sich von den etablierten Parteien bei den Debatten beleidigt fühlten. Auf der anderen Seite hatte die AfD sich im Laufe des ersten Jahres seiner parlamentarischen Tätigkeit am besten in den Augen der Russlanddeutschen dargestellt.

     Man könnte davon ausgehen, dass die Analytiker der etablierten Parteien auch selbst, unabhängig von den Ergebnissen der Umfragen des Volksrates, zu den gleichen Ergebnissen kommen sollten. Aber bis jetzt sind solchen Untersuchungen nicht bekannt. Auf der anderen Seite, kann man davon ausgehen, dass die Ergebnisse der Untersuchung des Volksrates der Russlanddeutschen bei der SDU/CSU-Spitze große Sorgen verursacht hatten. Es müsste sie bestimmt veranlasst haben, irgendwie die Aus- bzw. Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten zurück zu gewinnen.

     Die vor kurzem bekannt gewordenen Initiativen seitens der CSU um die Rentenerhöhung der Spätaussiedlern, die am 15.02.2019 vom Bundesrat auf seiner 974 Sitzung unterstützt waren, kann man genau so verstehen. Damit will die CDU/CSU-Koalition das Rentenproblem lösen und die Sympathie der Betroffenen auf ihre Fahne schreiben. Wenn das Problem auf solche Art und Weise gelöst wird, dann sollte die AfD mit ihrem Antrag um das selbe Problem diskreditiert werden und für die Betroffenen nicht mehr so interessant bleiben.

     Natürlich kann diese Vorgehensweise bei der Lösung des Rentenproblems der Aussiedler die AfD ärgern. Aber der Volksrat der Russlanddeutschen geht dabei von den Grundinteressen seiner Volksgruppe, die Beseitigung der Armut bei deren Rentnern, aus. Von der Abschaffung der sozialen Diskriminierung von ca. 600.000 seiner Landsleute. Für diese Menschen ist das Ergebnis viel wichtiger, als der eigentliche Weg, der dazu führen würde.

    Sollte es zu dem gewünschten Rentenausgleich kommen, dann wird man der heutigen Regierung auch dankbar sein. Dankbar dafür, dass sie ihre alten Fehler anerkennt hat und bereit ist sie zu korrigieren. Natürlich wird man sich in diesem Fall auch der echten Opposition, und zwar der AfD dafür zum Dank verpflichtet fühlen, dass sie die Regierung gezwungen hat, die Rentendiskriminierung der Russlanddeutschen endlich mal zu erkennen.

     Aber bis zu dem praktischen Ausgleich der Renten unserer Landsleute kann es noch lange dauern. Im Moment hatte der Bundesrat der Regierung nur mal empfohlen, einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzubereiten, der danach im Bundestag wieder zu Debatte gestellt werden muss. Über einen genaueren Zeitrahmen, bis wann ein solcher Gesetzentwurf auf die Tagesordnung des Bundestages kommen sollte, gibt es noch keine Vorschläge. Deshalb sollten sich die Betroffenen dadurch noch nicht beruhigen lassen. Die Gemeinschaft der Russlanddeutschen darf nicht passiv beobachten, was sich bei den Rentenfragen im weiteren Verlauf abspielen würde. Besonders jetzt, als die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zusammen mit der Landsmannschaft der Banater Schwaben und dem Bund der Siebenbürgersachsen eine Unterschriftenaktion für den Rentenausgleich der Aussiedler gestartet haben. Zurzeit wurden bereits mehr als 10 Tausend Unterschriften gesammelt. Das macht einen guten Eindruck, aber 100 Tausend wären viel überzeugender für die Regierung und für den Bundestag. Der Volksrat hatte vom Anfang an diese Aktion unterstützt und appelliert jetzt noch einmal an alle Landsleute, ihre Unterschriften für diese wichtige Sache abzugeben.

(Hier die Adresse im Internet, wo man die Unterschriften abgeben kann: www.siebenbuerger.de/frg/).

Pressemeldung des Volksrates der Russlanddeutschen in Deutschland
Berlin, den 18.02.2019






4 Bemerkungen zu GUTE NACHRICHT FÜR DIE SPÄTAUSSIEDLER (RENTNER)

  1. V sagt:

    Die Chancen der Verwirklichung tendieren gegen NULL

    Hallo Lesers,
    Peter Otto Wolff hat Ihnen eine neue Nachricht zu dieser Petition „Rücknahme der 40%-Kürzung für Aussiedlerrenten – JETZT!“ geschickt:

    Liebe Mitstreiter, leider hat die CDU-CSU-Fraktion, die Einzige, die zumindest deklarativ immer wieder versprochen hatte, unser Anliegen zu verwirklichen, so lange laviert, bis sie politisch abgewählt wurde. An Zeit und Gelegenheit hat es in den letzten 24 Jahren nicht gemangelt, sie waren die meiste Zeit führende Regierungskoalition. Es mangelte am Willen, die Sache zu priorisieren. Nun wurde der neuen Regierung ein windelweicher Kompromiss vor die Füße geworfen, quasi als Auftrag. Wie die finanzielle Lage ist, mit immensen Kosten für Corona, Umweltkatastrophen, etc. sind die Chancen auf Verwirklichung auf nahezu NULL gesunken. Wünsche Euch dennoch alles Gute und Gesundheit, um die kommenden Zeiten zu überstehen.
    Peter Otto Wolff

    19.11.2021 Kopie

  2. Heinz-Günther Kowalewski sagt:

    Mutter war Deutsche, Vater war Russe, Tochter hat 20 Jahre in Russland gearbeitet. Sie lebt jetzt auch schon 20 Jahre in der BRD und hat bis zur Rente jetzt gearbeitet! Stehen ihr die Rentenansprüche aus Russland zu?

  3. Bolender Olga sagt:

    Ich finde das auch, dass man die Renten der Russlandsdeutschen nicht um 40% der Anrechnungszeiten aus Russland kürzen sollte, das ist ungerecht. Sie arbeiteten hier weiter, obwohl z. B. meine Mutter wg. der Beschäftigung in der Kohlengrube in Russland mit 50 J. in Rente gehen konnte und trotzdem hier in Deutschland noch 10 Jahre voll bis zur Rente gearbeitet hat, weil „deutsche Frauen nicht in der Grube arbeiten und auch kein Recht zur früheren Berentung haben“.
    Bolender Olga

  4. Tatjana Ruf sagt:

    Ich wohne in Deutschland seit 1995J. Ich habe Umschulung zum Altenppflegerin gemacht und fast 20 Jahren auch schwer gearbeitet, trotz, das ich Alleinerziehende Mutter mit 3 Kinder bin.Ich habe 3 Zimmer Eigentumswohnung abbezahlt, trotzt,das meine Arbeitsenkomme und Kindergeld sogar unter Harz 4 Bedarf gewesen.So lange ich gesund gewesen,meine Beiträge bezahlt und nichts von Staat verlangt, war auch meine Leben nicht leicht ,aber in Ordnung. Meine Horor-Leben hat angefangen zusammen mit meine schwere Depression ab Oktober 2014J. AOK Bayern zahlt mir nicht mal die Hälfte gesetzlich geregelt Krankengeld in die Höhe 540 Euro monatlich von meine Nettoeinkommen von meine Nettoeinkommen von meine in die Höhe von 1786 Euro. Harz 4 Stelle weigerte sich mich unterstützen mit Begründung das Ich Eigentumswohnung habe.Das dies rechtswidrig gewesen, habe ich zu spät erfahren. Meine 5 Rechtsanwälten im Schlacht Mit AOK haben mich nur weiter finanziell ruhiniert und betrogen und betrogen. VdK hat auch nicht notwendig gefunden mich wahrheitsgemäß zu unterstützen. Meine Aufsichtsbeschwerden gegen AOK, VdK und meine Rechtsanwalte haben mir nicht gebracht. Meine Strafanzeigen gegen AOK, VdK und meine Rechtsanwalte wegen Betrug, Nötigung, Diskriminierung und Urkundenfälschung teilweise angeschlössen, ohne Erfolg. Fast 5 Jahren muss ich hungern und weiter um meine verletzten Rechte kämpfen, trotzt das Ich schwere Depression leide. Antidiskriminierungsstelle in Bayern beschäftigen sich mit solchen Anliegen nicht und wissen es auch nicht wo ich Unterstützung bekommen kann. AOK fälschen zuerst meine Bruttoentgelt für Oktober 2014J von 2172 Euro auf 927Euro und entsprächend reduzieren Krankengeld mehr als um die Hälfte. Rentenversicherung weigert sich auch gefälschte Angaben auskorigieren. Wider muss ich klagen. Mein fünfte Rechtsawalt als auch mein gesetzliche Betreuer hat keine Nichtzulassungsbeschwerde bei BSG eingelegt und nicht notwendige gefunden mich darüber informieren.Es hat mir doch gelungen BSG überzeugen, das ich Betrugsopfer bin. Meine Nichtzulassungsbeschwerde bei BSG habe ich selbst eingelegt. AOK und sonstige Betrüger haben meine Leben ruhiniert. Aufsichtsbeschwerde interresiert das gar nicht. Staatsanwaltschaft findet kein Betrug ,weil es ein Standard Bürger mit Migrationshintergrund diskriminieren,schikanieren, mobben, belügen und betrügen. AOK schuldet mir noch 7500 Euro Krankengeld Nachzahlung. Dadurch in Norm höhe finanzielle Schaden:Inkassogebüren,Volstreckungen, Überzihungszinsen, Rechtsverfolgungskosten, Mahngebüren u.s.w 18000 Euro. Wo sind meine Menschenrechte und Grundrechte? Solidaritätsprinzipp Prinzip es ist auch nicht. Ältere,schwerkrake, arme Bürger mit Migrationshintergrund finden keine Unterstützung . So geht man nicht mal mit Hunde um. Ich werde um meine Rechte kämpfen. Tatjana Ruf Danke

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