GEDENK- UND TRAUERTAG DER RUSSLANDDEUTSCHEN
BESCHLUSS
Berlin, den 25.08.2018
Wir, die Teilnehmer des 77. Trauertages der Russlanddeutschen, die sich heute vor dem Kanzleramt versammelt haben, verneigen uns und trauern über die mehr als fünfhunderttausend Opfer unserer Volksgruppe, die aufgrund des Beschlusses des Präsidiums des Obersten Rates der UdSSR vom 28.08.1941 über die Deportation der Wolgadeutschen starben und zu Tode gemartert wurden.
Dieser Beschluss wurde ohne jegliche Beweisgrundlage verabschiedet und hatte nichts mit den präventiven Maßnahmen zur Verteidigung der UdSSR gemein. Hinter humanitärer Scheinbegründung verbarg sich dessen markerschütternder Inhalt, der zum Tod der meisten Erwachsenen führte, die in die sogenannten Arbeitskolonnen einberufen worden waren. Insgesamt starb mehr als ein Drittel der deutschstämmigen Bevölkerung der Sowjetunion. Einen solchen hohen Verlust erlitt kein einziges Volk, der an den Kampfhandlungen teilgenommen hatte oder unter der Besatzung gelebt hatte. Nicht auf dem Schlachtfeld starben unsere verleumdeten und ausgeraubten Vorfahren, sondern in den Arbeitslagern und unter den entwürdigenden Bedingungen der Sonderkommandantur in Sibirien und Kasachstan.
Wir gedenken heute unserer Eltern und Großeltern, unserer nahen und fernen Verwandten. Diese Opfer waren Folge einer verfehlten Politik, die 1941 sowohl von der deutschen, als auch von der sowjetischen Seiten begangen wurde. Der Krieg zwischen Deutschland und der UdSSR wurde nur deswegen möglich, weil die Regierungen beider Länder durch dritte Mächte gegeneinander aufgehetzt wurden, die sich sowohl vor dem friedlichen Wettbewerb seitens Deutschlands auf dem Gebiet der Wirtschaft und im Handel, als auch vor dem politischen und ideologischen Druck seitens der Sowjetunion fürchteten. Sie wurden von den gleichen Kräften aufgehetzt, die bereits früher den Ersten Weltkrieg entfesselt hatten, heute aber den dritten vorbereiten, in dem Deutschland und Russland erneut gegeneinander kämpfen sollten.
Wir, die in Deutschland lebenden Russlanddeutschen, sind Träger beider Kulturen und Mentalitäten. Und aus diesem Grunde sehen wir offensichtlich die Gefahr einer erneuten Aufhetzung des deutschen und des russischen Volkes gegeneinander viel schärfer. Wir appellieren an die deutsche Regierung, auf die schädlichen Sanktionen gegen Russland zu verzichten und statt dessen gemeinsam mit Russland, der EU, den GUS-Staaten und der Ukraine, eine neue eurasische geopolitische Verteidigungsstrategie zu erarbeiten. Nur ein globales Bündnis von benachbarten Kontinentalstaaten, reich an Rohstoffen, technologischen und menschlichen Ressourcen wäre in der Lage, die christliche Zivilisation in Europa ohne eine neue kriegerische Auseinandersetzung mit anderen Zivilisationen zu erhalten und zu stärken.
Teilnehmer der Veranstaltung
Rede von Dr. Heinrich Groth: TRAUERTAG DER RUSSLANDDEUTSCHEN 2018
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